Shepherd’s Pie (& Cottage Pie)
Die Gerichte Shepher’d’s Pie und Cottage Pie waren historisch mal zwei verschiedene Gerichte. Heutzutage werden beide Begriffe für praktisch ein und dasselbe verwendet, wobei Shephard’s Pie wesentlich verbreiteter ist: für ein mit Kartoffelbrei überbackenes Hackfleisch-Gericht.
Historie von Shepherd’s Pie und Cottage Pie
Die historisch zentrale Voraussetzung für Shepherd’s und Cottage Pie geschah im 16. Jhrd., in dem die Kartoffel nach Europa und damit auch nach England und Irland kam (z.B. 1589 durch Sir Walter Raleigh). Sie verbreitete sich dann gerade unter armen Bauern.
Shepherd’s Pie und Cottage Pie als Gerichte stammen dann wohl aus den 1700er bzw. 1800er Jahren. Der ältere der beiden Bezeichnungen ist dabei der Cottage Pie: er taucht in Unterlagen das erste mal 1791 bei Rev. James Woodford auf. Zu seinem Namen kam das Gericht, weil gerade ärmere Menschen oft in Cottages (kleine Häuser in ländlichen Gegenden in traditionellem Stil gebaut) wohnten und bei diesen das Gericht aufkam. Ursprünglich wurde Cottage Pie mit Rindfleisch zubereitet.
In Irland taucht der Begriff Shepherd’s Pie das erste mal ca. 100 Jahre später auf. Da in Irland kaum Rindfleisch, dafür aber große Schafherden zu finden waren, wurde das Gericht dort auch mit Hammel bzw. Schaffleisch zu bereitet. Und da die Schäfer auf Englisch „Shepherd“ heißen, entstand der Begriff des Shepherd’s Pie (also wörtlich übersetzt „Schäfer-Pastete“).
Mit der Zeit haben sich aber beide vermischt. Immer öfter wurde auch dann „Shephard’s Pie“ gesagt, wenn das Gericht eigentlich mit Rindfleisch zubereitet wurde. Heutzutage wird fast immer nur „Shepherd’s Pie“ verwendet, egal welche Fleischsorte verwendet wird.
Wissenswertes
Was hat Cottage Pie mit Shepherd’s Pie zu tun? Kann man ihn einfrieren? Und gibt es ähnliche Gerichte auch in anderen Ländern? Viel Wissenwertes rund um den Shepherd’s Pie.
Unterschiede: Shepherd’s Pie versus Cottage Pie
Die Frage, wie sich Shepherd’s Pie und Cottage Pie unterscheiden, muss unterschiedlich beantwortet werden, je nachdem, welche Zeitperspektive man anlegt.
Heutzutage wird gibt es eigentlich gar keinen Unterschied zwischen Shepherd’s und Cottage Pie. Beide Begriffe werden für ein und dasselbe Gericht verwendet.
Historisch (also 100 Jahre und mehr in der Vergangenheit) unterscheiden sich beide Gerichte aber. Der zentrale Unterschied war die verwendete Fleischsorte: Hammel bzw. Schaffleisch für Shepherd’s Pie und Rindfleisch für Cottage Pie. Außerdem gab es eine begrenzte Zeit, in der Cottage Pie mit dünn geschnittenen Kartoffelscheiben statt der heutzutage ausnahmslos üblichen zerdrückten Kartoffeln zubereitet wurde – während für Shepherd’s Pie über die Jahrhunderte hinweg ausnahmslos der Kartoffelbrei verwendet wurde.
Shepherd’s Pie einfrieren?
Grundsätzlich kann man fertigen Shepherd’s Pie einfrieren, allerdings muss man bedenken, dass das Gericht gerade auch von der knusprigen Kartoffelkruste lebt – und die wird nach dem Auftauen bzw. Aufwärmen längst nicht mehr so sein wie zuvor. Besser ist es daher, nur die Fleischmasse zuzubereiten und einzugefrieren, das Kartoffelbreitopping dann entweder frisch zuzubereiten oder auch getrennt einzufrieren, dann aber immer das Überbacken erst nach dem Auftauen zu machen (und eben nicht den fertig gebackenen Shepherd’s Pie einfrieren und aufwärmen).
Ähnliche Gerichte wie Shepherd’s Pie
Es gibt in verschiedenen Ländern Gerichte, die Shepherd’s Pie bzw. Cottage Pie ähnlich sind, sind oft aber in bestimmten, landesspezifischen Details unterschieden.
- Bobotie (Südafrika) – mit herzhaft-süßlichem Aroma durch Sultaninen, getrockneten Aprikosen und Aprikosenmarmelade
- Hachis parmentier (Frankreich)
- Pastel de Choclo (Chile, Südamerika – Haube aus Mais statt aus Kartoffeln, Kreuzkümmel & Paprikapulver)
- Pastel de Papa (Argentinien, Chile – keine Erbsen und Karotten, dafür Zwiebeln und Paprika, mit Kreuzkümmel und Oliven)
Oder finden Sie hier weitere Gerichte aus überbackenem Hackfleisch bzw. Hackfleisch-Aufläufe.
Rezepte Shepherd’s Pie & Cottage Pie
| Portionen |
Personen
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- 450 g Lamm-Hackfleisch mager; für Cottage Pie wird Rind-Hackfleisch verwendet
- 1 Stück Zwiebeln weiße Zwiebel (evtl. auch gelbe Zwiebel möglich, aber keine rote)
- 1-2 Tassen Erbsen-Karotten-Gemüse gefroren
- 1/2 Tasse Mais gefroren
- 2 Stück Knoblauchzehen
- 1 Tasse Brühe Rinderbrühe oder Hühnerbrühe
- 2 EL Mehl
- 2 EL Tomatenmark
- 1 EL Worcestershire Sauce
- 2 TL Petersilie frisch oder getrocknet
- 1 TL Rosmarin frisch oder getrocknet
- 1 TL Thymian frisch oder getrocknet
- 1/2 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer schwarzer
- 750 g Kartoffeln
- 6 EL Butter ungesalzen
- 1/4 Tasse Käse gerieben, je nach Geschmack würzig - typisch und oft verwendet wird Cheddar-Käse; manchmal aber auch Frischkäse-Creme
- 1/2 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer schwarzer
Zutaten
Füllung
Topping
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- Kartoffeln schälen, in 2-3 cm große Stücke schneiden und mit 1-2 TL Salz im Wasser ca. 15-20 min weich kochen. Dann Wasser abgießen und etwas auskühlen lassen. Tipp: während die Kartoffeln kochen kann man schon mal die Zutaten für die Füllung vorbereiten, z.B. die Zwiebeln und den Knoblauch reiben, die Brühe vorbereiten oder die Gewürze bereitstellen.
- Die fertigen Kartoffeln kurz etwas auskühlen lassen, aber noch warm in einer Schüssel unter Hinzugabe von Butter zerdrücken (entweder mit einem Kartoffel-Stampfer oder mit einer große Gabel). Wie grob oder fein Sie die Kartoffeln zerdrücken ist auch Geschmackssache. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Sofern Käse oder Milch im Topping gewünscht, das auch mit einmischen.
- Sofern nicht schon geschehen, die Zwiebeln (je nach Geschmack gröber oder feiner) und Knoblauchzehen (eher kleiner) hacken.
- Pfanne mit etwas Öl darin erhitzen (zum Anbraten erstmal etwas höhere Temperatur). Dann das Lamm-Hackfleisch in die Pfanne geben, verteilen und unter Rühren gut anbraten, bis es leicht braun wird. Während des Bratens salzen und pfeffern. Tipp: gibt man zu viel Hackfleisch auf einmal in die Pfanne wird das Fleisch nicht braun braten, sondern eher kochen. Deshalb am besten erst einmal nur die Hälfte des Lammhacks in der Pfanne anbraten, aus der Pfanne auf einen Teller geben, dann die andere Hälfte anbraten und erst am Ende wieder alles in die Pfanne.
- Temperatur auf mittlere Hitze herunterdrehen. Jetzt die gehackten Zwiebeln zum gebratenen Lammhackfleisch in die Pfanne geben und nochmal ca. 4-5 min unter gelegentlichem Rühren braten lassen.
- Knoblauch, Rosmarin und Thymian hinzugeben und nochmal 2-3 min braten lassen.
- Tomatenmark mit in die Pfanne geben und gut vermischen.
- Jetzt die gefrorenen Erbsen, Karotten und Mais mit dazu geben. Außerdem die Worcestershire-Sauce und die Brühe. Nach gutem Umrühren für ca. 20-25 min simmern lassen (nicht stark kochen, nur leicht simmern lassen). Die Flüssigkeit sollte sich dadurch reduzieren. Tipp: wer mag, kann hier (aber erst 1-2 min vor Ende) auch noch etwas von einem guten Whisky oder trockenen Rotwein (Merlot, Cabernet Sauvignon) zugeben - dafür dann etwas weniger Brühe verwenden.
- Gegebenenfalls nochmal mit Pfeffer und Salz nachwürzen.
- Hitze abschalten und Pfanne einfach noch kurz etwas stehen lassen. Spätestens jetzt schon mal den Ofen auf 180°C vorheizen.
- Masse jetzt aus der Pfanne in eine Auflaufform geben.
- Das vorbereitete Topping über die Füllung in der Auflaufform verteilen und so verstreichen, dass sie einerseits die Füllung völlig abdeckt und andererseits überall die Kartoffelschicht ungefähr gleich dick ist.
- In den 180-200°C heißen Offen geben und ca. 20-25 min überbacken lassen. Der Shepherd's Pie ist fertig, wenn einerseits die Kruste goldbraun ist und andererseits am Rand die Füllung in kleinen Bläschen herauskocht. Tipp: nach ca. 15 min des Backens das Topping nochmal mit Butter einpinseln - das unterstützt eine schöne goldbraune Kruste.
- Auflaufform aus dem Ofen entnehmen und nochmal 5-10 min stehen (setzen) lassen. Auf Wunsch mit gehackter Petersilie überstreuen und mit einem großen Löffel direkt auf den Tisch.
Das Rezept für Cottage Pie ist exakt das gleiche, nur dass statt Lamm-Hackfleisch dann Rinderhackfleisch verwendet wird.
Beim Topping kann je nach Geschmack variiert werden. Hier können verschiedene Käse (eher cremiger oder auch kräftiger) ausprobiert werden. Der Käse kann in die Kartoffelmasse gemischt oder für eine Käse-Kruste oben auf die Kartoffelmasse gestreut werden. Auch etwas Milch oder Joghurt wird manchmal in die Kartoffelmasse gegeben.
