Moqueca – brasilianischer Fischeintopf

Der traditionelle brasilianische Fischeintopf Moqueca de peixe besteht nur aus wenigen Zutaten. Er lässt sich ohne viel Aufwand schnell und unkompliziert zubereiten. Am bekanntesten ist die Moqueca de peixe baiana, die besonders im Nordosten Brasiliens, in Bahia gegessen wird.

Neben Fischfilet, Tomaten und Paprika gehören Kokosmilch und Palmöl zu den Bestandteilen dieses brasilianischen Nationalgerichts. Durch das Palmöl bekommt es seine typische rote Farbe. Die Zugabe von Zwiebeln, Knoblauch und frischem Koriander verleiht ihm schließlich einen unverwechselbaren und exotischen Geschmack. Der beliebte Fischeintopf wird gern zu jeder Tageszeit gegessen.

Je nach regionalen Unterschieden und geschmacklichen Vorlieben haben sich aus den ursprünglichen Bestandteilen viele Alternativen entwickelt.

Historie des Moqueca

Moqueca ist ein Gericht mit einer 300-jährigen Tradition. Es hat seine Wurzeln bei den indianischen Ureinwohnern des riesigen südamerikanischen Landes Brasilien. Sie hatten ihren Fisch in kleine Holzstäbchen gepackt oder gar nur in Blätter mit heißer Asche bedeckt gebraten. Das wurde von Ihnen Moquém genannt. Erstmals in einem historischen Dokument nachzuweisen ist eine Erwähnung durch den portugiesischen Priester Louis Grand 1554.

Schalte mit Moqueca de camarao, gut zu sehen Garnelen und Korianderblätter
Moqueca de camarao (im Vergleich zur Moqueca de peixa im Beitragsbild oben sind gut die Garnelen statt dem Fisch zu sehen)

Später wurde das Gericht dann geprägt wurde es dann durch die unterschiedlichsten Einflüsse aus Europa, Afrika und Asien. Besonders die portugiesischen Einwanderer und Afrikaner, die als Sklaven nach Brasilien kamen, haben durch ihre Zutaten und Gewürze den brasilianischen Fischeintopf im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Dabei kamen Knoblauch, Zwiebeln und Koriander kamen durch die Europäer und das Palmöl durch die Afrikaner hinzu.

Bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Moqueca eines der beliebtesten Gerichte in der Region Bahia, ab dem 19. Jahrhundert kann es als kultureller Bestandteil und Nationalgericht angesehen werden. Heutzutage wird die populäre Speise aus der brasilianischen Küche in vielen köstlichen Abwandlungen angeboten.

Wissenswertes

Im brasilianischen Vitória wird der Moqueca Capixaba am 30. September gefeiert. Dieses Datum ist der „Tag des Moqueca“ (Dia de Moquecy). Er ist sogar in den städtischen Gesetzten verankert.

[recipe name=“Moqueca de peixe baiana“ ingredients=“500 g Barschfilet; 2 Tomaten; 1 grüne Paprika; 1 rote Paprika; 1 gelbe Paprika; 3 Knoblauchzehen; 1 rote Zwiebel; 1 weiße Zwiebel; 3 Frühlingszwiebeln; 2 Limetten; 3 EL Olivenöl (kaltgepresst); 3 EL Palmöl; 300 ml Kokosmilch; 300 ml Wasser; 1 Bund frischer Koriander; Salz; Pfeffer; Chilli“]Fischfilets waschen und abtropfen lassen. Mit Salz, zerkleinertem Knoblauch und frisch gepresstem Limettensaft einreiben und diese Marinade eine halbe Stunde in einer Schüssel zugedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.

Die weiße Zwiebel sehr klein schneiden. Olivenöl in einer tiefen Pfanne oder einem mittelgroßen Topf vorsichtig erhitzen. Die Zwiebel dazugeben und kurz glasig anbraten. Dann den marinierten Fisch hinzufügen und ein paar Minuten dünsten.

Die rote Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Mit dem Palmöl, der Kokosmilch und Wasser zum Eintopf hinzufügen und 15 Minuten auf kleiner Flamme kochen.

Währenddessen Paprika entkernen und in Ringe schneiden. Bei den Tomaten ebenfalls die Kerne entfernen und die Tomaten in Scheiben schneiden. Zum Fisch geben sowie fein gehackten Koriander und Frühlingszwiebeln ergänzen. Anschließend noch 6-8 Minuten köcheln lassen.

Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken und etwas Koriander oben auf den fertigen Fischeintopf geben. Als Beilage dazu eignet sich Reis.

Noch zwei Tipps zum Schluss:

Den Farbstoff Annatto für die Variante ohne Palmöl kann man in Deutschland leider nicht überall bekommen. Als Alternative können Safranfäden oder Paprikapulver genommen werden.

Das intensive Aroma des Korianders als charakteristisches Gewürz für eine Moqueca trifft nicht jeden Geschmack und kann problemlos durch Petersilie ersetzt werden.[/recipe]

Moqueca-Varianten

Schalte mit dem brasilianischen Eintropf Moqueca capaxiba
Typische Moqueca capaxiba, die mit Olivenöl statt Palmöl gemacht wird.

Bei einer Moqueca capixaba wird auf das herb-nussige Palmöl verzichtet und stattdessen ausschließlich Olivenöl beim Kochen eingesetzt. Diese Variante stammt ursprünglich aus Espirito Santo im Südosten Brasiliens. Für die typische rote Farbe kann man als Ersatz auf das Färbemittel Annatto ausweichen. Die rot-gelben Samen des Orleansstrauches werden in Südamerika und der Karibik zum Einfärben und als Gewürz für Fleisch und Fisch verwendet.

Moqueca de camarão heißt der vielseitige Eintopf, wenn man statt Fisch Garnelen nimmt. Aber auch eine Mischung aus anderen Meeresspezialitäten wie Muscheln, Tintenfisch und Langusten ist eine wunderbare Kombination.

Wer einmal ganz auf Fisch und Meeresfrüchte verzichten möchte, der kann bei der Moqueca Carioca de Franco zur Abwechslung zartes Hühnchenfleisch ergänzen.

Breit gefächert wie die Einflüsse der verschiedenen Kulturen und Völker Brasiliens sind auch die Kombinationsmöglichkeiten für dieses klassische brasilianische Fischgericht.

Bildnachweise: (c) rocharibeiro – Depositphotos.com, (c) paulbrighton – Depositphotos.com, (c) asimojet  – Depositphotos.com

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