Schopska Salat

Inhalte: Historie des Schopska | Wissenswertes | Original-Rezept

Dieser Salat (Schopska-Salat oder auch Salat Shoppe, bulgarisch шопска салата/šopska salata) ist der wohl populärste kulinarische Botschafter Bulgariens und wer einmal das Vergnügen hatte ihn zu genießen, nimmt ihn gern auf in das eigene Küchenrepertoire. Der Schopska-Salat lässt sich sehr einfach zubereiten, die frischen Zutaten stehen ganzjährig zur Verfügung und er passt sich nahtlos in jede Speisenfolge ein.

Als Vorspeise wird er in einer kleineren Menge serviert, als Teil des Hauptgangs begleitet er Fleisch- und Fischgerichte und in Kombination mit knackigem Brot und Scheiben von luftgetrockneter Wurst ist er an heißen Tagen als große Portion ein leichtes und köstliches Hauptgericht. Am besten schmeckt der Schopska-Salat in den Sommermonaten, wenn die Zutaten vollreif und besonders geschmacksintensiv sind. Je frischer Gurke, Tomate und Co. auf den Teller kommen, um so köstlicher ist der Salat.

Historie des Schopska-Salats: ein Tourismus-Trick?

Ist der Schopska-Salat ein altes Bulgarisches Nationalgericht? Wohl eher nicht. In historischen bulgarischen Rezeptbüchern des späten 19. und des frühen 20. Jahrhunderts gibt es jedenfalls noch kein Gericht wie den Schopska-Salat. Insbesondere wurden Tomaten damals noch gar nicht roh sondern nur gekocht gegessen. In Rezeptbüchern der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts wiederum gibt es zwar Salate mit Tomaten, Gurken und geschälten Paprika, aber weder wird der Name Schopska-Salat erwähnt noch die heutzutage zentrale Zutat eines Salzlaken-Käses.

Holzbrett mit Tomaten, Gurken, Zwiebeln und Salzlake-Käse - die typischen Zutaten des Schopska-Salats.
Die typischen Zutaten des Schopska-Salats – hier in der Variante ohne Paprika.

Und scheint die folgende Erklärung wohl auch die wahrscheinlichste zu sein: mit dem aufkommenden Tourismus in den 70er Jahren begann das Restaurant „Balkanturist“ (und später immer mehr Restaurants) ein Gericht mit Tomaten, Gurken, Paprika und weißem Salzlakekäse auf die Karte zu nehmen und es unter dem Namen Schopska-Salat als typisch bulgarisch anzupreisen. Man mag es kaum glauben, aber von diesem Ausgangspunkt hat sich die relativ neue „Erfindung“ des Schopska-Salats weltweit wirklich als typisch bulgarisch etabliert.

Geschichten, nach denen es ein Volk der Schopen gäbe, der Salat aus einer Region des an Mazedonien und Serbien grenzenden Region des mächtigen Witoscha-Gebirges stamme und dort Hirten dieses Gericht schon kannten, ist wohl eher unwahrscheinlich. Und auch die optische Ähnlichkeit des Salats mit der bergigen Landschaft und der Vergleich der würzige Salzlakenkäse-Haube mit den schneebedeckten Gipfel des Witoscha-Gebirges wurde dem Gericht wohl erst im Laufe der Zeit zugeschrieben.

Kurz: der Schopska-Salat kann heute in jedem Fall als typisch bulgarisches Nationalgericht angesehen werden, er ist aber wahrscheinlich kein altes, historisches Rezept sondern eine gerade mal knapp 50 Jahre altes Rezept.

Wissenswertes

Den farbliche Dreiklang des Schopska-Salats – weiß durch den Salzlakenkäse, grün durch die Gurken und rot durch die Tomaten – findet man auch in der bulgarischen Flatte wieder. Und obwohl man heute gern ein paar Oliven zum Schopska-Salat reicht, wird der Salat vorzugsweise mit bulgarischem Sonnenblumenöl zubereitet, das ohnehin eine längere Küchentradition hat.

Der Name des Salats stammt übrigens von der Region Schopluk (Grenzgebiet Serbien, Bulgarien, Mazedonien) ab.

Das Geheimnis bulgarischer Gewürzmischungen

Wer bei den Zutaten Tomaten und Gurken die scharfe Komponente vermissen würde, liegt richtig. Und etwas Schärfe kommt auch im Schopska-Salat hinzu. Einerseits gibt es in Bulgarien zahlreiche scharfe Paprikasorten. Andererseits wird oft etwas Schärfe durch durch den Verzehr von rustikalen, luftgetrockneten Wurstscheiben genossen.

Zu den Besonderheiten der bulgarischen Küche zählt außerdem die Verwendung von würzigem Bohnenkraut. Dieses Kraut galt lange als der „Pfeffer des kleinen Mannes“. Wer Bulgarien einmal bereist hat, kennt das Nationalgewürz Tschubritza. Der wunderbare Duft von Tschubritza ist die ultimative Gewürznote Bulgariens. Und in dieser Gewürzmischung aus Salz und Kräutern ist das pfeffrige Bohnenkraut der Star (den zweiten Platz in der Hitliste bulgarischer Gewürze belegt übrigens der Bockshornklee). Den echten Zungenschlag erhält der Schopska-Salat mit Sicherheit erst durch einen Hauch Tschubritza. Die Gewürzmischung ist übrigens vielfältig einsetzbar und manchmal gibt sie auch selbstgebackenem Brot die würzige Balkannote.

Originalrezept Schopska Salat

Alle Zutaten werden roh verwendet. Eine Ausnahme zur rohen Verarbeitung bilden die optionalen Paprikaschoten: Sie kommen mitunter leicht geröstet zum Salat.

Rezept drucken
Schopska Salat
Schopska-Salat auf typisch bulgarischem Teller
Vorbereitung 15 min
Portionen
Portionen
Zutaten
Für Variante
Vorbereitung 15 min
Portionen
Portionen
Zutaten
Für Variante
Schopska-Salat auf typisch bulgarischem Teller
Anleitungen
  1. Gurken, Tomaten und Petersilie waschen. Gurken evtl. schälen (je nach Geschmack).
  2. Zwiebeln schälen und in dünne Scheiben schneiden.
  3. Gurken in ca. 0,5 cm große Stücke schneiden sowie Tomaten in Stücke schneiden (nicht zu klein). Wenn der Salat inkl. Paprika gewünscht ist, dann auch die Paprika in kleine Stücke schneiden.
  4. Schafskäse zerdrücken, so dass er in groben Stücke bröselig wird.
  5. Alles in eine Schüssel geben, vermengen, mit Olivenöl und Essig sowie ggf. etwas Salz abschmecken.
Rezept Hinweise

Achtung: der Schafskäse bzw. Feta ist selbst schon etwa salzig - daher mit zusätzlichem Salz eher vorsichtig sein.

Einordnung des Rezepts Schopska-Salat

4 thoughts on “Schopska Salat

  • 28. Mai 2021 um 10:46
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    Danke Frau Witzman,
    vielen Dank für Ihre Nachricht.Bedingt durch einen Umzug habe ich sie erst jetzt gelesen,als ich noch immer auf der Suche nach diesem Gewürz war.Nun habe ich es durch Zufall gefunden .Es heißt TSCHUBRITZA .Es gibt es bei AMAZON.

    Nun freue ich mich schon darauf.
    Nochmals vielen Dank!
    Bleiben Sie gesund …coronafrei und negativ!!!!!!!!!!

    Antwort
  • 14. Juli 2020 um 13:09
    Permalink

    Schopska-Salat, mein Lieblingssalat, seit ich Mitte der 60-er-Jahre in Bulgarien meinen Urlaub verbrachte. Sie sehen, ihn gab es schon vor 1970. Die Gewürzmischung kann man sich zum Glück leicht selbst herstellen, wenn man weiß, was drin ist. Und dann viel geriebenen Schafskäse drauf! 🙂
    Viele Grüße!

    Antwort
  • 19. Juni 2020 um 9:58
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    Ich war zu „DDR-Zeiten “ öfter in Bulgarien und habe den Schopska-Salat geliebt.Noch heute bereite ich ihn gern zu,nur fehlt mir dieses „bräunliche “ Gewürz,daß damals noch drüber gestreut wurde.
    Kein Gewürzstand kennt dieses Gewürz—-nicht einmal auf dem Victualienmarkt in München !!
    Ich sehe es auch in Ihrem Original-Rezept nicht.
    Vielleicht können Sie mir aber sagen,wie es heißt und woher man es beziehen kann ?
    Warum ist es heut nicht mehr üblich zu verwenden ?
    Man hängt eben an lieb gewordenen Dingen !
    I…und DANKE im Voraus !

    Ursula Hoppe

    Antwort
    • 19. Juni 2020 um 15:27
      Permalink

      Hallo Frau Hoppe,

      ich bin auch nicht ganz sicher, was das damals bei Ihnen war. Aber eventuell war es „Scharena Sol“, eine in Bulgarien häufig verwendet Gewürzmischung (manche sagen: das geheime bulgarische Nationalgewürz ;-)).

      Scharena Sol wird in Deutschland üblicherweise als Tschubritza (manchmal auch ohne r geschrieben) bezeichnet.
      Ein wichtiger Bestandteil dieser Gewürzmischung ich Bohnenkraut, dazu Liebstöckl, Sellerie, Salz, etc.

      Achtung: Tschubritza heißt übersetzt einfach „Bohnenkraut“ – da darf man die das gleiche Wort als Deutsche Bezeichnung für die Gewürzmischung „Scharena Sol“ nicht verwechseln dem bulgarischen Wort чубрица (gesprochen tschubritza) für nur das Bohnenkraut.

      Viele Grüße und vielleicht war das ja das, was Sie so geliebt haben.

      Antwort

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