Fufu

Fufu (manchmal auch Foofoo, Fufou oder Foufou geschrieben) hat einen bedeutenden Platz als kulinarische Köstlichkeit in den Herzen und auf den Tellern in Westafrika und Zentralafrika, insb. in Ghana und Nigaria. Dieses gestampfte Gericht ist eine weiche, teigartige Delikatesse, die traditionell aus gekochtem und gestampftem Maniok, Yams oder Kochbananen hergestellt wird, die zu köstlichen Bällen geformt werden. Je nach afrikanischer Region gibt es trotz der einheitlichen Zutaten verschiedene Varianten.

Über Fufu kann man nicht sprechen, ohne seinen perfekten kulinarischen Begleiter zu erwähnen – verschiedene Suppen oder Eintöpfe. Diese köstliche Kombination verleiht dem Esserlebnis eine besondere Note und schafft eine Symphonie aus Geschmacksrichtungen und Texturen.

Schale mit Fufu und Schale mit Beilage

Historie des Fufu

Die Zutaten Maniok und Yams sind seit Jahrtausenden traditionelle Nahrungsmittel in Afrika. Verschiedene Quelle berichten, dass die dritte Zutat, die Kochbananen, im 16. Jahrhundert von portugisischen Händlern aus Brasilien nach Ghana eingeführt wurden, was zur Entstehung der heutigen Rezeptur geführt hat.

Von Ghana aus hat sich das dort sehr populäre Fufu dann über den ganzen afrikanischen Kontinent verbreitet. Heute ist Fufu verbreitet in Ghana, Nigeria sowie in Kamerun, Togo, Benin, dem Kongo, der Zentralafrikanischen Republik, Angola, Gabon, Sierra Leone, Guinea, Liberia, Cote D’ivoire und Burkina Faso sowie teilweise in anderen afrikanischen Ländern und in Variationen sogar in der Karibik.

Wissenswertes

Der Name „Fufu“ trägt kulturellen Reichtum in sich und stammt aus der Twi-Sprache der Akan in Ghana und bedeutet „zerstampfen oder mischen“.

Fufu hat in den afrikanischen Gemeinschaften viel mehr Bedeutung, als nur ein Nahrungsmittel zu sein. Es wird oft in Gemeinschaft zubereitet und zu besonderen Anlässen und Zeremonien serviert oder dient als Opfergabe für Götter und Ahnen. Insbesondere in Ghana hat Fufu eine große kulturelle und religiöse Bedeutung im Alltag der Menschen.

Beim traditionellen Verzehr von Fufu wird mit den Fingern der rechten Hand eine kleine Menge vom Fufu abgenommen und in der Hand zu einer leicht zu verzehrenden, runden Kugel geformt. Anschließend wird die Kugel in die Suppe getaucht, bevor sie gegessen wird.

Das Stampfen in der Zubereitung

Die Zubereitung und das rhythmische Stampfen der Zutaten folgen oft traditionellen Praktiken und Riten, die tief in der afrikanischen Kultur verwurzelt sind. Es ist mehr als nur ein kulinarischer Prozess; es ist ein bedeutungsvolles Ritual, das die Verbundenheit mit der Natur, den Ahnen und höheren Mächten zum Ausdruck bringt.

Das sorgfältige Stampfen der Zutaten mit einem Mörser und einem Stößel erfordert nicht nur physische Stärke, sondern symbolisiert auch den Respekt und die Anerkennung der harten Arbeit und des Engagements, die in das tägliche Leben investiert werden. Während des Zubereitungsprozesses werden oft Lieder gesungen und Geschichten erzählt, die kulturelle Weisheit, Werte und Überlieferungen vermitteln und die soziale Bindung innerhalb der Gemeinschaft stärken.

Dieses rhythmischen Stampfen in den Küchen bis zu den warmen Lächeln, die den Anblick von Fufu auf dem Tisch begleiten, bringt dieses ikonische Gericht Gemeinschaften zusammen und feiert die Freude am Essen und den Wesenskern des Miteinanders.

Ähnliche Gerichte wie Fufu

Es gibt verschiedene Gerichte, die Fufu ähneln. Sie werden aber oft aus Maismehl statt aus Maniok, Yams und Kochbananen hergestellt:

  • Ugali (Kenia, Tansania, auch südliches Afrika; wird aus Maismehl hergestellt wird)
  • Banku (Ghana; aus Maismehl)
  • Shima (Sambia, aus Maismehl)
  • Nsima (Malawi, aus Maismehl)
  • Sadza (Simbabwe, aus Maismehl)
  • Pap (Südafrika, aus Maismehl)
  • Posho (Uganda; ugandische Bezeichnung für Ugali)
  • Phaletshe (Botswana, aus Maismehl)

Nährstoffe und Inhaltsstoffe

Mit seinem hohen Gehalt an Kohlenhydraten und Ballaststoffen ist Fufu nicht nur sättigend, sondern auch ernährungsphysiologisch wertvoll und wird daher häufig als Hauptmahlzeit oder als zufriedenstellender Snack gewählt.

Fufu ist außerdem reich an Kalium und hat einen niedrigen Cholesterinspiegel.

Indem Fufu mit resistente Stärke die nützliche Bakterien im Darm unterstützt und Entzündungen reduziert, trägt es zu einer gesunden Verdauung bei.

Fufu Original-Rezepte

Für die Zubereitung von Fufu gibt es drei Alternativen: zum einen die Zubereitung aus frischen Gemüse-Wurzeln, die gekocht werden (hier sorgen drei verschiedene Gemüse und deren Mischung für verschiedene Aromen), die Zubereitung aus frischen Gemüsen, die aber zuvor zum fermentieren gebracht werden (ergibt den typisch leicht säuerlichen Geschmack) und als Drittes die Zubereitung aus Maniokmehl (die vom Aufwand her einfachste Methode).

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Fufu aus gekochtem Wurzelgemüse
Schale mit Fufu
Vorbereitung 10 min
Kochzeit 25 - 50 min
Portionen
Portionen
Zutaten
  • 500 g Maniok, Yamswurzel, Kochbananen es können entweder nur Maniok oder Yams oder auch eine Mischung aus beidem sowie gemischt mit Kochbananen verwendet werden (ganz ursprünglich ist nur Maniokwurzel)
Vorbereitung 10 min
Kochzeit 25 - 50 min
Portionen
Portionen
Zutaten
  • 500 g Maniok, Yamswurzel, Kochbananen es können entweder nur Maniok oder Yams oder auch eine Mischung aus beidem sowie gemischt mit Kochbananen verwendet werden (ganz ursprünglich ist nur Maniokwurzel)
Schale mit Fufu
Anleitungen
  1. Die Maniok bzw. die Yamswurzel (je nachdem, was sie verwenden) sorgfältig schälen, halbieren und beim Maniok den holzigen Kern in der Mitte entfernen. In grobe Stücke schneiden und in einen Topf mit kaltem Wasser geben. Ebenso die Kochbananen schälen (sofern sie welche verwenden), in größere Stücke schneiden und in den Topf geben.
  2. Für ca. 25 min kochen bis alles weich geworden aber noch nicht verkocht ist (ähnlich dem Kochen von Kartoffeln).
  3. Maniok bzw. Yams und Kochbananen aus dem Kochwasser nehmen und etwas abkühlen lassen. Eine kleine Menge des Kochwassers aufheben.
  4. Alles in eine große Schüssel bzw. einen großen Mörser geben. Mit einem Stampfer ausführlich stampfen und immer wieder vermischen, bis eine gleichmäßige und glatte Masse entsteht, die etwas dehnbar / elastisch bzw. schwammig ist. Wird die Masse beim stampfen zu trocken oder bröselig, dann kleine Mengen des Kochwassers hinzugeben, um sie wieder geschmeidig zu machen.
  5. Zu einer grob runden Kugel formen und auf einem Teller servieren.
Rezept Hinweise

Probieren Sie verschiedene Varianten: nur mit Maniok, eine Mischung aus Maniok und Yamswurzel oder auch eine Mischung mit Kochbananen. Sie erhalten jedes mal ein etwas anderes Aroma.

Das Stampfen in der Schüssel kann durchaus zeitaufwändig und körperlich anstrengend sein, bis Fufu seine richtige Konsistenz erreicht. Auch wenn traditionell diese Zubereitung eine kulturell-religiöse Bedeutung hat und als ein Gemeinschaftserlebnis fest zur Zubereitung gehört, kann in modernen Zeiten alternativ auch eine Küchenmaschine verwendet werden. Die gekochten Zutaten in diese geben und mit einem Teigmesser wie einen Teig druchkneten lassen, bis die glatte, leicht dehnbare und teigartige Masse entsteht. Bei dieser Methode kein zusätzliches Wasser hinzufügen.

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Fufu aus fermentiertem Maniok
Schale mit Fufu - aus direkt gekochten oder vorab fermentiertem Maniok
Vorbereitung 5-10 min
Kochzeit 25 min
Wartezeit 4-5 Tage
Portionen
Portionen
Zutaten
  • 500 g Maniok frische Maniokwurzel
Vorbereitung 5-10 min
Kochzeit 25 min
Wartezeit 4-5 Tage
Portionen
Portionen
Zutaten
  • 500 g Maniok frische Maniokwurzel
Schale mit Fufu - aus direkt gekochten oder vorab fermentiertem Maniok
Anleitungen
  1. Maniok sorgfältig schälen, halbieren und den hölzernen Teil in der Mitte entfernen.
  2. Maniok in grobe Stücke schneiden, waschen und in eine Schüssel mit Wasser geben. So viel Wasser zugeben, dass die Maniokstücke vollständig mit Wasser bedeckt sind.
  3. Schüssel abdecken und mehrere Tage im Freien stehen lassen. Täglich einmal das Wasser abgeisen, Maniok abtropfen lassen und wieder mit neuem Wasser in der Schüssel gegen, bis er vollständig von Wasser bedeckt ist. Abdecken der Schüssel nicht vergessen.
  4. Nach ca. 4-5 Tage sollte der Maniok angefangen haben zu gären / fermentieren. Er ist jetzt auch weich geworden (Achtung: manche Sorten werden nicht weich, das ist aber auch kein Problem).
  5. Maniok aus dem Wasser nehmen und in kleinere Stücke schneiden.
  6. Portionsweise in eine große Schüssel geben und mit einem Stampfer (am besten einem Holzstampfer) ausführlich stampfen und immer wieder verrühren. Es soll eine gleichmäßige, glatte Masse entstehen. Alternativ zum traditionellen Stampfen können Sie den Maniok auch in einer Küchenmaschine pürieren.
  7. Maniok-Püree in einem Topf gegen und bei mittlerer Hitze kochen. Immer wieder kräftig umrühren, nichts anbrennen lassen. Bei Bedarf etwas heißes (!) Wasser hinzugeben. Je nach Menge ca. 10-15 min kochen, bis der Maniok gar ist.
  8. Masse zu einer groben Kugel formen und auf einem Teller servieren.
Rezept Hinweise

Nach dem Stampfen bzw. Pürieren des fermentierten Manioks kann dieser auch für zukünftigen Bedarf eingefroren werden. Dazu die gestampfte bzw. pürierte Masse am besten nochmal in ein Tuch geben und das etwas die Flüssigkeit aus dem Püree drücken vor dem Einfrieren (nach dem Auftauen kann dann wieder etwas heißes Wasser hinzugegeben werden).

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Fufu aus Maniokmehl
Schale mit traditionellem Fufu
Vorbereitung 2 min
Kochzeit 5-10 min
Portionen
Portionen
Zutaten
Vorbereitung 2 min
Kochzeit 5-10 min
Portionen
Portionen
Zutaten
Schale mit traditionellem Fufu
Anleitungen
  1. Das Maniokmehl zu Beginn sieben, damit es fein wird.
  2. Wasser in einem Topf zum kochen bringen.
  3. Wasser vom Herd nehmen und das Maniokmehl langsam hinzugeben und einrühren, so dass sich eine glatte Masse ohne Klümpchen ergibt.
  4. Nochmal eine halbe Tasse Wasser hinzugeben und den Topf nochmal für 2 min auf den Herd geben. Immer wieder umrühren, damit die Masse nicht anbrennt.
  5. Nachdem der Topf wieder vom Herd genommen wurde die Masse nochmal ausführlich rühren, bis sie glatt ist.
  6. Eine grobe Kugel oder Rollen aus der Masse bilden und auf einem Teller servieren.
Rezept Hinweise

Fufu wird üblicherweise zusammen mit Suppen oder Eintöpfen serviert. Dabei wird Fufu in kleinen Bällchen mit den Fingern gegessen und in die Suppe bzw. den Eintopf getaucht.

Bezugsquellen

Maniokmehl (Bio)
Bio-Maniokmehl im 1,1 kg Vorratspack
Frischer Maniok
Frische Maniokwurzeln 700 g (je Knollen ca. 300 bis 700 g)

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