Belgische Pommes Frites („Belgische Fritten“)


Nein, Pommes Frites wurden auf keinen Fall von der Fastfood-Industrie in Amerika erfunden. Ihr Ursprung liegt in Belgien (oder in Frankreich – da streiten sich beide Nationen). Aber sicher sind die „Vlaamse frites“, wie sie in Belgien heißen, dort so etwas wie ein Nationalgericht.

In Belgien bekommt man Pommes nicht nur an Imbissbuden. In Belgien werden die frittierten Kartoffelstäbchen auch in edlen Restaurants ab Beilage angeboten, z.B. zu Muscheln oder Steak. Kein Wunder, dass die Belgier mit 300 kg verzehrten Kartoffeln pro Jahr und Einwohner die Weltspitze anführen.

Die verwendete Kartoffelsorte spielt natürlich eine Rolle für Belgische Pommes: hier wird sehr häufig die Sorte Bintje verwendet. Das Besondere in Belgien ist aber auch die Zubereitung. Denn Frittieren ist nicht gleich Frittieren: die Belgischen Pommes Frites kommen immer zweimal in die Fritteuse, damit sie innen schön weich bleiben und außen knusprig werden. Und im Original wird nur Rindernierenfett zum frittieren verwendet.

Auch bestellt man Pommes Frites hier nicht „rot-weiß“, wie in Deutschland oft üblich. Oft kann man aus 10-20 Saucen auswählnen, die zu den Fritten angeboten werden.

Pommes Frittes gibt es aber in der Ganzen Welt: mehr zu Pommes-Varianten Weltweit.

Historie der Pommes Frites in Belgien

Hand mit Messer schneidet Streifen aus Kartoffel für belgische Pommes Frittes

Es existiert ein Dokument aus dem Jahr 1781, nach dem die Pommes Frites in einem Jahr mit ausgesprochen schlechtem Fischfang entstanden sein sollen. Denn die Belgier aßen ihren Fisch immer in reichlich Fett ausgebacken. In einem langen Winter, in dem die Seen und Flüsse lange zugefroren waren und es daher keinen Fisch gab, probierten Sie einfach, die ursprüngliche Beilage, die Kartoffeln, zu fritieren.  Schon waren die Pommes erfunden, die später zur Grundlage der Fastfood-Industrie wurden (ob das genannte Dokument aber ein echtes historisches Dokument ist, ist leider umstritten).

Amerikanische Soldaten brachen die „Fritten“ dann nach dem ersten Weltkrieg mit nach Hause und nannten Sie „french fries“ (eine geographische Unsauberkeit, es hätten eigentlich „belgium fries“ werden müssen).

Wissenswertes zu Belgien und Pommes

Original Belgische Pommes werden nur in Rindernierenfett frittiert und nicht in anderen Frittierfetten.

Angeblich gibt es in Belgien um die 5000 Frittenbuden. Im Vergleich zu gut elf Millionen Einwohnern wahrscheinlich ein Rekordwert.

Es gibt in Belgien sogar eine Nationalverband der Frituristen, die sich um die Kultur der Belgischen Fritten kümmern und auch jedes Jahr eine Woche der Fritten veranstalten.

Der Weltrekord im Pommes-Machen wurde natürlich auch in Belgien erreicht: Daan Vernaillen hat in Sint-Katherina-Lombeek Nahe Brüssel ganze 125 Stunden Pommes zubereitet (2000 Portionen).

Ach ja: auch ein Fritten-Museum gibt es in Brügge, Belgien. Nach unserer Information das einzige in der Welt.

Ähnliche Gerichte

Neben den belgischen Pommes und anderen Pommes-Arten gibt es auch noch andere Gerichte, die aus frittierten Kartoffeln bestehen. Zu einem wichtigen Bestandteil werden sie in England als die Chips von Fish’n’Chips oder in Kanada als Poutine.

Außerdem werden Kartoffeln statt in Stäbchen auch in Spalten geschnitten frittiert, z.B. als Tappas in Spanien. Und auf den Kanaren sind würfelförmige Papas Fritas verbreitet.

Nährwerte, Kalorien und Gesundheit

Belgische Pommes sind sicherlich nicht gerade die gesündeste Ernährung. Die Nährwerte aber exakt anzugeben ist gar nicht so einfach. Sie hängen davon ab, ob die Pommes aus frischen Kartoffeln geschnitten oder Fertig-Pommes aus der Tüte verwendet werden. Und die Kalorien hängen wiederum davon ab, ob man die Pommes an sich vor dem Frittieren betrachtet oder die Kalorien nach dem zubereiten (zweimaliges frittieren) zählt. Schließlich ist da auch noch die Frage der Saucen und Toppings, die man nicht vergessen darf.

Grob kann man sagen: nach der Zubereitung belgischer Pommes kommen pro 100g Fritten leicht 300 Kalorien (kcal) oder etwas mehr zusammen (ohne Toppings). Nachdem rohe Kartoffeln ca. 70-80 kcal pro 100g haben sieht man, dass sich in der Fritteuse die Kalorien leicht verdreifachen. Fertige Pommes aus der Tüte bringen von vornherein schon das doppelte an Kalorioen mit (Beispiel „Lutosa Belgische Pommes“ laut fddb.de)

An Nährstoffen enthalten Pommes vorwiegend Fett und Kohlenhydrate, aber wenig Ballaststoffe und wenig Eiweiß.

Rezept Original Belgische Pommes Frittes

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Belgische Pommes Frittes
Drei Tüten Pommes Frittes mit drei verschiedenen Saucen
Portionen
Personen
Zutaten
Portionen
Personen
Zutaten
Drei Tüten Pommes Frittes mit drei verschiedenen Saucen
Anleitungen
  1. Die Kartoffeln schälen und in Scheiben von ca. 1 oder 2 cm Dicke schneiden. Aus diesen Scheiben dann Stäbchen von 4 bis 10 cm Länge schneiden.
  2. Die Kartoffeln in eine Schüssel mit Wasser legen (ca. 10 bis 15 Minuten). Dann wieder heraus nehmen und abtrocknen (Achtung! Trocknet man sie nicht ab, spritzen sie, wenn man sie in das Fett gibt, das sehr gefährlich sein kann).
  3. Rindernierenfett erhitzen. Die Kartoffelstäbchen bei einer Temperatur von 140°C bis 160°C garen, bis sie blassgelb sind. Dann aus dem Fett nehmen.
  4. Sind die Kartoffelstäbchen abgekühlt, werden sie erneut fritiert, diesmal bei 180°C bis 200°C. Sie sind fertig, wenn sie goldbraun sind (sie sollten dann auch oben auf dem Fett schwimmen).
  5. Die aus dem Fett genommenen Pommes Frites jetzt salzen.Hinweis: in anderen Ländern wird oft auch in Pflanzenfett frittiert. Original Belgische Pommes entstehen aber nur in Rindernierenfett.

Tipps zur Zubereitung belgischer Pommes

Für wirklich gute belgische Pommes sollten sie immer die Kartoffelstifte aus frischen Kartoffeln schneiden (und nicht auf fertig gekaufte Pommes zurückgreifen).

Wichtig ist bei der Zubereitung dann das zweimalige frittieren. Nach dem ersten Frittieren die Kartoffelstifte am besten auf einem Küchenpapier abtropfen lassen, bevor dann beim zweiten Frittieren für die knusprige Kruste gesorgt wird.

Original belgisch Pommes werden auch nur mit Rindernierenfett (manchmal auch einfach Rinderfett genannt) frittiert, nicht mit anderen Fetten oder Ölen.

Die Saucen zu Belgischen Pommes

Zu einem perfekten Gericht werden die Belgischen Pommes erst durch die Saucen. Besonders beliebt sind zwar auch in Belgien Mayonnaise und Ketchup hinaus. Nicht selten hat man in Belgien aber 10, 20 oder noch mehr verschiedene Saucen zur Auswahl. Das reicht von Sauce Tartare (Mayo, Gurken, Knoblauch, Zwiebeln), Samurai (Mayo, Tomaten, Chili), Cocktail (Mayo, Ketchup, Gewürze), Andalouse (Mayo, Paprika, Knoblauch) und so weiter.

Bezugsquellen

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500 Stück, je Länge 85 mm, aus Holz.

FAQ Belgische Pommes

Was ist die Besonderheit der Belgischen Pommes?
Belgische Pommes werden zweimal (bei unterschiedlichen Fett-Temperaturen) frittiert, damit sie innen weich und außen aber knusprig sind. Dazu wird speziell Rindernierenfett verwendet. Und die Kartoffelsorte spielt eine Rolle, meist ist es die Sorte Bintje.
Welche Sauce zu Belgischen Pommes?
In Belgien werden 10 bis zu 20 verschiedene Saucen zu Belgischen Pommes angeboten, aus denen man je nach Geschmack wählen kann. Beliebt in Belgien ist die Joppie Sauce. Aber man bestellt hier NICHT das typisch deutsche rot-weiß.

Bildnachweise: (c) sinuswelle – stock.adobe.com, (c) pixarno – stock.adobe.com

2 thoughts on “Belgische Pommes Frites („Belgische Fritten“)

  • 17. Mai 2021 um 19:17
    Permalink

    Zitat im Text oben: „Kein Wunder, dass die Belgier mit 300 kg verzehrten Kartoffeln pro Jahr und Einwohner die Weltspitze anführen.“

    Ähm, ernähren sich die Belgier ausschließlich von Kartoffeln?!? Das wären ca. 820 g Kartoffeln täglich… Schaut man sich Kochrezepte an, so werden selbst bei fast ausschließlichen Kartoffelgerichten (Bratkartoffeln, Pellkartoffeln mit Quark, etc.) mit rund 250 – 400 g Kartoffeln pro Person gerechnet. Das wären also rund 2-3 Kartoffelmahlzeiten pro Tag…

    Lt. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37703/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-kartoffeln-in-den-laendern-der-eu/ liegt der Pro-Kopf-Verbrauch der Belgier jedoch nur bei 86,9 kg im Jahr, was mir viel realistischer erscheint. Demnach sind die Belgier aber auch nicht „Weltspitze“, sondern belegen in der EU „nur“ Platz 4 und die Letten verzehren mit 112,7 kg/Kopf/Jahr fast 30 % mehr Kartoffeln als die Belgier.

    Antwort
  • 21. November 2018 um 21:03
    Permalink

    Hallo!

    Pommes werden immer 2x frittiert, auch hier! Allerdings werden hier selten frische Kartoffeln verwendet, sondern meist fertig geschnittene, vorfrittierte und anschließend eingefrorene Kartoffelstreifen benutzt, so dass der Eindruck entsteht sie wären nur 1x frittiert worden.

    Viele Grüße…

    Antwort

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